Workloadkurve
Die Workloadkurve ist ein grafisches Erhebungsinstrument, das gut in den Workloadfragebogen integrierbar ist. Das Verfahren basiert auf der Grundannahme, dass Workload aus drei Komponenten besteht: erstens dem Arbeitsaufwand selbst, zweitens dem Zeitpunkt/Zeitraum, an dem der Arbeitsaufwand anfällt und drittens dem Inhalt oder dem Anlass des Aufwands. Die Workloadkurve bildet diese drei Angaben gemeinsam in einem Koordinatensystem ab (Abb. 1). Um die Nutzenden aktiv einzubinden, werden die zu setzenden Punkte aus einem Pool (1) mit der Maus in das Koordinatensystem (2) gezogen und dort an der gewünschten Stelle positioniert. Die im Koordinatensystem befindlichen Punkte werden automatisch über eine Kurvenfunktion miteinander verbunden und lassen damit eine Art Modellierung des Workloadverlaufs zu. Ein nachträgliches Verschieben (3) oder Löschen einzelner Punkte (5) ist jederzeit möglich. Zu allen gesetzten Punkten erscheint ein Textfeld (4), das zur übersichtlicheren Kurvenmodellierung auch kurzfristig ausgeblendet werden kann.

In der Pilotierung wurde das Verfahren in Kombination mit dem Onlinefragebogen eingesetzt und hat positive Rückmeldung erfahren. Das Instrument ist äußerst flexibel einsetzbar und kann in verschiedene Untersuchungsdesigns eingebettet werden, angefangen von Arbeitszeitaufwendungen für eine einzelne Veranstaltung bis hin zur punktuellen Erfassung von Selbststudienzeit in der vorlesungsfreien Zeit. Die Teilnehmenden werden für das Thema Workload sensibilisiert und sehen bereits beim „Ausfüllen“ wie sich ihr eigener Workloadverlauf darstellt. Die besondere Stärke des Instruments liegt darin, dass die Kombination von qualitativen und quantitativen Daten Gesprächsanlässe im Sinne einer explorativen „Problemidentifikation“ schaffen kann, die durch die anschauliche Ergebnisdarstellung ergänzt wird. So können leicht verschiedene Anspruchsgruppen wie Lehrende, Studierende oder die Universität selbst einbezogen werden. Im Rahmen des universitären Qualitätsmanagements und der Studiengangentwicklung können mittels wiederholter Datenerhebung (Monitoring) Veränderungen innerhalb der Studiengänge erfasst und entsprechend thematisiert bzw. gesteuert werden. So kann das Instrument bei Fragen der Akkreditierung besonders in den Bereichen „Studierbarkeit“ und „Qualitätssicherung“ einen wertvollen Beitrag leisten.