Deutschland verfügt auf dem Gebiet der Plasmatechnik über eine sehr gute Position sowohl in wissenschaftlich-technischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Die Plasmatechnik ist eine wesentliche Treibertechnologie im Bereich der Prozess- und Verfahrenstechnik. Der Anlagenbau im Bereich Plasmatechnik ist überwiegend durch mittelständische Firmen geprägt, die durch ihre hohe Flexibilität die Vielseitigkeit der Anwendungen und die jeweils notwendige Anpassung der Plasmen gewährleisten. Die Plasmatechnik besitzt eine große Hebelwirkung. So hat z. B. die Entwicklung geeigneter Plasmaätzverfahren den breiten Einsatz von Sensoren im Automobil maßgeblich ermöglicht und verschleißfeste diamantähnliche Schichten haben entscheidend zur Entwicklung der Diesel-Hochdruckeinspritzung beigetragen. Gegenüber Konkurrenzverfahren, wie beispielsweise der Galvanik, zeichnet sich die Plasmatechnik durch eine ausgesprochene Umweltfreundlichkeit aus.
Zukunftspotenziale sind vor allem bei der plasmatechnischen Veredelung von kostengünstigen Kunststoffen, textilen Werkstoffen und metallischen Substraten zur Erzeugung hochwertiger Produkte zu sehen. Insbesondere gepulste Plasmaquellen mit hohem Ionisationsgrad und hohen (Beschichtungs-)Raten bieten ein erhebliches Innovationspotenzial für die Plasmaoberflächentechnik aber auch für Volumenprozesse, wie die Reinigung von Gasen und Flüssigkeiten. Weitere Bereiche betreffen die Medizin und Biotechnologie, wo die Plasmatechnik zur Entwicklung neuer Sterilisationsverfahren aber auch zu Fortschritten bei Biochips oder Tissue Engineering beitragen kann.
Aufbauend auf der bewährten Verbundforschung fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Maßnahmen, deren Umsetzung bedeutende und nachhaltige Beiträge für die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland versprechen. Vorhaben, die entlang der Wertschöpfungskette strukturiert sind, hohes volkswirtschaftliches Potenzial besitzen und mit einer optimalen Hebelwirkung Wachstum und Beschäftigung fördern, sind vorrangiges Anliegen dieser Bekanntmachung.
Weitere Informationen: www.bmbf.de/foerderungen/5751.php
Ansprechpartner beim Projektträger VDI: Dr. Karin Reichel, reichel@vdi.de